Honig ist das Bienenprodukt, das die meisten Menschen kennen. Insbesondere Imkern sind als weitere Bienenprodukte außerdem Bienenwachs, Propolis oder auch Gelee Royal bekannt. Eines haben alle diese Produkte gemeinsam: Sie enthalten zahlreiche verschiedene Inhaltsstoffe, oft in hohen Konzentrationen. Die Apitherapie setzt Bienenprodukte aufgrund dieser Eigenschaft gezielt in der Naturheilkunde ein.
Bienenprodukte – vielseitig und wirksam
Dass Honig mehr ist als ein leckeres Nahrungsmittel, wissen viele Menschen. Bei Husten und Halsproblemen ist Honig als Hausmittel weit verbreitet. Aus gutem Grund. Neben verschiedenen Zuckerarten enthält das beliebte Nahrungsmittel nämlich zahlreiche weitere Inhaltsstoffe wie:
- Enzyme
- Vitamine
- Aminosäuren
- Mineralstoffe
Diese wertvollen Inhaltsstoffe des Honigs nutzt die Apitherapie systematisch zu medizinischen Zwecken. Dabei steht die bakterien- und pilzhemmende Wirkung des Honigs im Fokus. Doch Honig ist längst nicht das einzige Bienenprodukt, das in der Apitherapie zum Einsatz kommt. Verwendung finden neben Honig:
- Propolis
- Gelee Royal
- Bienengift
- Bienenluft
- Pollen
- Bienenwachs
Ähnlich wie Honig hat auch Propolis eine pilz-, bakterien- und virenhemmende Wirkung. Propolis ist ein Kittharz, das die Bienen produzieren. Sie dichten damit ihren Bienenstock ab. Zu therapeutischen Zwecken wird das Harz häufig zu Tinkturen verarbeitet. Auch in Salben oder Mundwässern wird Propolis mitunter verarbeitet. Äußerlich aufgetragen werden Propolispräparate insbesondere bei Hautverletzung oder Entzündungen verwendet. Innerlich verwendet wird Propolis-Produkten vor allem eine immunstärkende Wirkung zugeschrieben.
Bienenstocklufttherapie
Ein weiterer Zweig der Apitherapie ist die Bienenstocklufttherapie. Bei Bienenstockluft handelt es sich um Luft, die direkt aus dem Bienenstock stammt. Innerhalb des Bienenstocks herrscht ein spezielles Mikroklima. Dadurch weist die Stockluft besondere Eigenschaften auf:
- Sie hat eine hohe Luftfeuchtigkeit von 70-75 %
- Die Temperatur beträgt etwa 35 Grad Celsius
- Sie enthält nachweislich verschiedene Bestandteile von Propolis, Wachs und Honig
Die genaue Zusammensetzung der Bienenstockluft hat Prof. Dr. Karl Speer an der Technischen Universität Dresden 2017 untersucht.
Anwendung der Stocklufttherapie
Im Rahmen der Bienenstocklufttherapie inhalieren die Patienten über einen Zeitraum von 30 Minuten pro Anwendung die Bienenstockluft. Dazu ist ein entsprechendes Inhalationsgerät notwendig, das die Luft mit allen Inhaltsstoffen aus dem Bienenstock zum Patienten leitet. Nur so ist sichergestellt, dass der Patient alle Wirkstoffe aufnehmen kann.
Anwendung findet die Bienenstocklufttherapie insbesondere bei Allergien und Atemwegs- sowie verschiedenen anderen Erkrankungen:
- Bronchitis, Asthma
- COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung)
- Nebenhöhlenentzündungen
- Heuschnupfen, Infektanfälligkeit
- Allergien, Neurodermitis
- Kopfschmerzen, Migräne
- Depressionen, Schlafstörungen
Bienenstocklufttherapie nur mit ärztlicher Begleitung
Die Bienenstocklufttherapie bei Patienten muss immer durch einen Arzt oder Heilpraktiker begleitet werden. Anhand einer ärztlichen Anamnese werden Umfang und Dauer der Therapie bestimmt. Vor der ersten Anwendung erfolgt ein Test auf allergische oder gar anaphylatkische Reaktionen.
Fazit
Durch den gezielten Einsatz verschiedener Bienenprodukte verbessert die Apitherapie das Wohlbefinden der Patienten. Bei vielen Erkrankungen und Beschwerden kann sie Symptome deutlich lindern und so zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität beitragen.